Einfach ausprobieren! Es gibt keinen besseren Weg, um herauszufinden, ob ein Beruf zu einem passt – oder nicht! Drei Jugendliche nutzten den diesjährigen „Zukunftstag für Mädchen und Jungen“, um bei der Exipnos GmbH einmal zu erleben, wie Forschung und Produktion in einem Unternehmen so funktionieren.
Merseburg, 27. April 2017. Bei der Mischung von Farben für die Kunststoff-Prouktion kommt es auf Zehntel-Gramm an. Präzise wiegt Josefin (im Bild links) anhand einer Tabelle die vorgegebene Menge eines gelben Microgranulats ab. Anschließend füllt die Dreizehnjährige die winzigen Körnchen in ein Laborglas. Das darin bereits enthaltene schwarze und weiße Granulat haben ihre Klassenkameradin Lilia und Elias, der an einer anderen Schule lernt, zuvor mit der gleichen Sorgfalt abgewogen.
Es ist Zukunftstag bei der Exipnos GmbH. Die drei Jugendlichen nutzen die Gelegenheit (ursprünglich auch als Girls‘ Day beziehungsweise Boys‘ Day bekannt), um einmal selbst zu erleben, wie Forschung und Produktion bei einem Unternehmen der Kunststoffbranche Hand in Hand gehen.
Das Farbgranulat wird in der benachbarten Exipnos-Werkhalle wenig später in den Trichter eines Dosierers gefüllt. Der gibt die Pigmentmischung nach einem vorberechneten Programm an das von Exipnos selbst entwickelte Direktcompoundiersystem DCIM weiter, wo die Farbstoffe zum Bestandteil eines Kunststoffes werden, der in der angeschlossenen Spritzgießmaschine sofort zu einem Bauteil verarbeitet wird.
„Wir stellen in diesem Falle Prüfstäbe her“, erfahren die Jugendlichen von Projektingenieurin Claudia Bröschke. „Diese genormten Bauteile bieten die Möglichkeit, genau zu testen, ob sämtliche Parameter den Vorgaben unserer Kunden entsprechen“, erläutert die Exipnos-Mitarbeiterin. Die Charge, die im Rahmen des Zukunftstages entsteht, ist für einen Automobilzulieferer bestimmt.
Im Labor testen Josefin, Lilia und Elias anschließend die Kunststoffteile unter Anleitung von Claudia Bröschke auf Schlagzähigkeit, Zugbeständigkeit, Wärmeformbeständigkeit – und natürlich auf die Übereinstimmung der Farbwerte mit den Vorgaben des Auftraggebers. Die ermittelten Werte tragen die jungen Leute in Prüfprotokolle ein.
„Ich hatte nicht mit so vielen Tests gerechnet“, zeigt sich Elias nach getaner Arbeit zufrieden. Besonders „das Mischen der Farben und die Maschinen erklärt zu bekommen war interessant und hat Spaß gemacht“, so sein Fazit. Auch die beiden Mädchen sehen ihre Erwartungen erfüllt: „Der Tag hat uns sehr gut gefallen“, bekennen sie einstimmig. Lilia kann sich sogar vorstellen, einmal eine Ausbildung bei Exipnos zu beginnen.