Merseburg, 29. März 2021. Moderne Fahrzeugsitze bestehen aus Hunderten Einzelteilen, viele davon aus Kunststoffen - und zwar sehr unterschiedlichen. Das erschwert und vertreuert das Recycling dieser hochkomplexen Systeme - oder macht es in der Praxis teilweise unmöglich. Ein internationales Forschungsprojekt namens "Passenger" (Passagier), an dem auch Exipnos beteiligt ist, möchte das ändern.
Die beteiligten Partner aus Asien und Europa verfolgen das Ziel, sämtliche Kunststoff-Komponenten an Fahrzeugsitzen aus Polyamid zu fertigen. Damit soll nicht nur die Verwertung und Weiternutzung am Ende der Lebensdauer vereinfacht, sondern auch die Produktion und Ersatzteilversorgung verbilligt werden. An dem Passenger-Projekt beteiligt sind neben zwei südkoreanischen Firmen, darunter dem führenden Fahrzeugsitzhersteller des Landes, auch eine dänische Firma, mehrere Fraunhofer-Institute sowie die Exipnos GmbH aus Merseburg in Sachsen-Anhalt. Exipnos wird die Kunststoffcompounds für die unterschiedlichen Funktionsbereiche der Sitzkomponenten entwickeln. "Unser Ziel ist es, dabei hauptsächlich recyceltes Polyamid einzusetzen", geht Exipnos-Geschäftsführer Peter Putsch sogar noch einen Schritt weiter. Dieses Ausgangsmaterial soll von der Firma APK aus Merseburg kommen, die über ausgezeichnete Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügt.
Das kontinentübergreifende Vorhaben wird unterstützt von EUREKA, der europäischen Initiative für anwendungsorientierte
zivile Forschung und Entwicklung. Das EUREKA-Zertifikat wurde im März an Exipnos übergeben. Die Arbeiten der deutschen Projektpartner (Exipnos und Fraunhofer) werden für drei Jahre mit
Haushaltsmitteln des BMBF anteilig gefördert.